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Frage

Was war das Fest der Erstlingsfrüchte?

Antwort


Das Fest der Erstlingsfrüchte war ein vom Herrn befohlenes Fest, das im Rahmen des Passahfestes stattfand. Als eines der sieben Feste des Herrn wurde das Fest der Erstlingsfrüchte am sechzehnten Tag des jüdischen Monats Nisan gefeiert, zwei Tage nach dem Beginn des Passahfestes (ungefähr Ende März bis Anfang April). Das Fest der Erstlingsfrüchte diente den Israeliten als Erinnerung an die Versorgung durch Gott im Gelobten Land. Letztlich sollten die Israeliten anerkennen, dass Gott sie aus der Sklaverei in Ägypten gerettet und ihnen einen Ort zum Leben und zum Anbau von Feldfrüchten gegeben hatte (5. Mose 26,1-11).

Wie der Name schon sagt, mussten die Israeliten am Fest der Erstlingsfrüchte jedes Jahr "die erste Garbe [der] Ernte zu dem Priester bringen"(3. Mose 23,10). Eine Garbe ist ein Bündel oder eine Traube von geernteten Getreide. Der Priester nahm die Garbe und schwenkte sie am Tag nach dem Sabbat vor dem Herrn. Am selben Tag sollten alle Israeliten ein einjähriges Lamm ohne Fehler als Brandopfer opfern und ein Speisopfer aus Getreide, Öl und Wein darbringen (3. Mose 23,11-13). Die Israeliten durften bis zu dem Tag, an dem der erste Teil vor den Priester gebracht wurde, nichts von der Ernte essen. Die Erstlingsfrüchte gehörten Gott, und das Volk Israel erkannte Gott als die Quelle seiner Ernte und seiner gesamten Versorgung an (3. Mose 23,14).

Sieben Wochen nach dem Fest der Erstlingsfrüchte feierten die Israeliten das Wochenfest, eines der drei "feierlichen Feste", die alle männlichen Juden dazu verpflichteten, nach Jerusalem zu reisen (2. Mose 23,14-17; 34,22-23; 5. Mose 16,16). Interessant an diesen drei großen Festen ist, dass bei jedem die "Erstlingsfrüchte" im Tempel geopfert werden mussten, allerdings für unterschiedliche Ernten. Beim Laubhüttenfest (Tabernakelfest) musste die erste Oliven- und Traubenernte geopfert werden. Beim Wochenfest wurde der erste Teil der Weizenernte geopfert. Und beim Fest der Erstlingsfrüchte (im Rahmen des Passahfestes) wurde speziell die erste Gerstenernte geopfert.

Da Gerste gegenüber Weizen schneller reifte, war sie im jüdischen Kalender die "erste der Erstlingsfrüchte". Mit anderen Worten: Das Fest der Erstlingsfrüchte markierte die erste Ernte des Jahres und verstärkte die Symbolik, die die Israeliten an Gottes Versorgung erinnerte. Das Erste, was die Israeliten nach einer langen und mühsamen Erntezeit taten, war, Gott für die Versorgung ihrer Bedürfnisse zu danken. Und da das alte Israel eine landwirtschaftlich geprägte Gesellschaft war, erkannten die Israeliten Gottes Versorgung sowohl für ihre Nahrung als auch für ihr Einkommen an.

Wie die anderen jüdischen Feste des Alten Testaments war auch das Fest der Erstlingsfrüchte eine prophetische Vorahnung des kommenden Messias und seines Dienstes. In 1. Korinther 15,20 bezeichnet Paulus Christus und seine Auferstehung als "Erstling unter denen, die entschlafen sind". So wie im Alten Testament der erste Teil der Ernte, die vollständige Ernte erwarten lies, so auch lies die Auferstehung Jesu, die volle Auferstehung, die für alle in Christus kommen wird, erwarten. Seine Auferstehung signalisiert den Beginn einer brandneuen Schöpfung, die im Alten Testament verheißen wurde (Jesaja 43,18-19; 65,17). In ähnlicher Weise sagt Paulus in Römer 8,23, dass die Innewohnung des Heiligen Geistes die "Erstlingsgabe" der Erlösung ist, die Gott seiner Schöpfung bringen wird.

Für die alten Israeliten war das Fest der Erstlingsfrüchte während des Passahfestes eine Gelegenheit, Gott für all das zu danken, was er für sie getan hat. Für die Gläubigen heute ist es eine Vorahnung und Erinnerung an das, was Christus bei der Erlösung der Schöpfung getan hat und was er schließlich tun wird, wenn er wiederkommt.

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