Frage
Was ist die jüdische Alijah?
Antwort
Aliyah (Plural, aliyot) ist ein hebräisches Wort, das "aufsteigen" oder "Erhöhung" bedeutet. Aliyah hat in der jüdischen Gemeinschaft eine doppelte Bedeutung. Es kann bedeuten, dass man nach vorne gerufen wird, um in der Synagoge die Tora zu lesen, und Alija kann sich auch auf den Umzug einer jüdischen Person in das Land Israel beziehen.
In einer Synagoge ist das Podium, von dem aus die Torarolle gelesen wird, in der Regel erhöht, damit die Versammelten besser hören können, was vorgelesen wird. Diese physische Erhöhung ist auch ein Symbol für die besondere Ehre und Verantwortung, die das Lesen von Gottes heiligem Wort mit sich bringt. Daher wird ein Mitglied der Gemeinde, das zum Lesen der Tora ausgewählt wird, "heraufgerufen" oder erhält eine Alija.
Mit Alija wird auch die Entscheidung einer jüdischen Person bezeichnet, in ihr Heimatland Israel zurückzukehren. Der Gedanke, dass Israel "oben" ist, beruht auf 1. Mose 50,13; nachdem Jakob gestorben war, trugen seine Söhne seinen Leichnam aus Ägypten in das Land Kanaan, um ihn dort zu begraben, wie er es gewünscht hatte. Dem Talmud zufolge ist das Land Israel "höher" als alle anderen Länder - nicht physisch, sondern als der bedeutendste Ort, an dem man mit Gott, dem Herrn, in Verbindung treten kann. Im jüdischen Denken bedeutet der Umzug in das Heilige Land also "Alija", "Aufstieg", "Aufsteigen" in der Welt.
Wenn der Herr Jesus wiederkommt, um im Tausendjährigen Reich zu herrschen und zu regieren, verspricht er, die ultimative Alija zu ermöglichen, indem er das jüdische Volk in sein Heimatland zurückholt. Mehrere Propheten sagen diese Alija voraus: "Siehe, ich will sie sammeln aus allen Ländern, wohin ich sie verstoße in meinem Zorn, Grimm und großem Unmut, und will sie wieder an diesen Ort bringen, dass sie sicher wohnen sollen." (Jeremia 32,37-38). "Und er wird ein Zeichen aufrichten unter den Völkern und zusammenbringen die Verjagten Israels und die Zerstreuten Judas sammeln von den vier Enden der Erde." (Jesaja 11,12). "Der HERR baut Jerusalem auf und bringt zusammen die Verstreuten Israels" (Psalm 147,2).
Das Konzept der Alijah ist auch im Christentum präsent. Gott hat seinen Sohn in die Welt gesandt, damit die Menschen, die in der Knechtschaft der Sünde leben, in die Gegenwart Gottes "hinaufgeführt" werden können. Der einzige Weg, wie ein Mensch diese geistliche Alija wirklich erfahren kann, ist durch Jesus Christus (Johannes 14,6). Keine irdische Ehre und kein geografischer Umzug kann uns näher zu Gott bringen. Nur der demütige Glaube an den Tod und die Auferstehung seines Sohnes kann uns in den Augen Gottes erheben (Apostelgeschichte 4,12; Titus 3,5; Römer 10,9-10).
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