Frage
Was ist die Bedeutung einer Kippa / Yarmulke?
Antwort
Die Kippa (Plural: Kippot) oder Yarmulke/Yamaka (Jiddisch) ist eine kleine, runde Kopfbedeckung, die von Juden - meist Männern - getragen wird. Die Kippa wurde zum ersten Mal im Traktat Schabbat mit 24 Kapiteln erwähnt, einem der 12 Bücher der Moed-Ordnung - dem Abschnitt der Mischna über Feste. Das Buch konzentriert sich auf die Tätigkeiten, die am Schabbat verboten sind, wie z. B. über Geschäfte zu sprechen und Gegenstände zu tragen. Der genaue Ursprung und Zweck der Kippa ist unklar, aber sie wird als Zeichen des Respekts vor Gott verwendet: Der Träger der Kippa erkennt an, dass Gott über ihm steht. Einige jüdische Lehrer bestehen darauf, dass Männer ihren Kopf während des Gebets (was nach 1. Korinther 11,7 offensichtlich den Vorstellungen zur Zeit Jesu widerspricht) und anderer religiöser Studien bedecken. Einige sagen, dass eine Kippa immer getragen werden muss, sogar beim Schlafen. Andere sagen, dass das Tragen einer Kippa eine außergewöhnliche Praxis der Frömmigkeit ist und für die Allgemeinheit nicht erforderlich ist. In einigen reformierten und konservativen jüdischen Kreisen tragen auch Frauen eine Kippa.
Heute kann die Art der Kippa auch die Sekte und die politische Einstellung des Trägers repräsentieren. Ultraorthodoxe Juden tragen große, schwarze Kippas aus Samt. Modernere Juden tragen hellere Farben. Schwarze Seide wird von nicht gläubigen Juden oder von Nichtjuden getragen, die beim Besuch einer Synagoge die Bräuche einhalten wollen. Zionisten tragen oft gehäkelte oder gestrickte Kippas. Über der Kippa kann eine Mütze getragen werden, als eine Art doppelte Dosis oder als Ersatz für eine Kippa, wenn es nicht ratsam ist, sein jüdisches Erbe zur Schau zu stellen. Umgekehrt gibt es Kippatücher in den Farben von Sportmannschaften oder sogar mit Zeichentrickfiguren. Eine berühmte Geschichte besagt, dass, als ein Rabbiner in der Marine seine Kippa benutzte, um das Blut der Opfer des Bombenanschlags auf die Beiruter Kaserne 1983 abzuwischen, ein katholischer Priester, ein Stück seiner Uniform abriss, um eine provisorische Kippa herzustellen.
Kippas werden in der Bibel nicht erwähnt, und das Tragen einer Kippa ist im mosaischen Gesetz nicht vorgeschrieben. Kippas wurden erst etwa 200 Jahre nach der Zeit Jesu in der Mischna (den außerbiblischen Lehren, die unnötige Einzelheiten über die Befolgung des Gesetzes enthalten) erwähnt. Sie wurden erst im Mittelalter üblich. Kippot sind für Christen natürlich nicht vorgeschrieben, aber es wäre höflich, sie zu tragen, wenn man eine Synagoge besucht oder an einer jüdischen Zeremonie teilnimmt.
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