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Frage

Warum muss Elia vor den Endzeiten zurückkehren (Maleachi 3,23-24)?

Antwort


Maleachi 3,23-24 bietet eine faszinierende Prophezeiung: „Siehe, ich will euch senden den Propheten Elia, ehe der große und schreckliche Tag des HERRN kommt. Der soll das Herz der Väter bekehren zu den Kindern und das Herz der Kinder zu ihren Vätern, auf dass ich nicht komme und das Erdreich mit dem Bann schlage.“ Bis heute stellen Juden in Erwartung, dass Elia zurückkehrt, um den Messias als Erfüllung von Maleachis Wort anzukündigen, am Sederabend einen leeren Stuhl an den Tisch.

Gemäß Maleachi 3,24 ist der Grund für Elias Rückkehr, die gegenseitige Bekehrung von Herzen von Vätern und ihrer Kinder. In anderen Worten ist das Ziel Versöhnung. Im Neuen Testament offenbart Jesus, dass Johannes der Täufer die Erfüllung von Maleachis Prophezeiung war: „Denn alle Propheten und das Gesetz haben geweissagt bis hin zu Johannes; und wenn ihr's annehmen wollt: Er ist Elia, der da kommen soll.“ (Matthäus 11,13-14). Diese Erfüllung wird auch in Markus 1,2-4 und Lukas 1,17; 7,27 erwähnt.

Matthäus 17,10-13 steht zu Maleachi 3,23-24 besonders in Bezug: „Und die Jünger fragten ihn und sprachen: Warum sagen denn die Schriftgelehrten, zuerst müsse Elia kommen? Er antwortete und sprach: Ja, Elia kommt und wird alles zurechtbringen. Doch ich sage euch: Elia ist schon gekommen, und sie haben ihn nicht erkannt, sondern haben mit ihm getan, was sie wollten. So wird auch der Menschensohn durch sie leiden müssen. Da verstanden die Jünger, dass er von Johannes dem Täufer zu ihnen geredet hatte.“

Die „Schriftgelehrten“ waren jüdische religiöse Lehrer, meist Pharisäer und Sadduzäer, die Kommentare zu den jüdischen Schriften anboten. Petrus, Jakobus und Johannes waren mit ihren Lehren vertraut und befragten Jesus zu Elia, nachdem sie Jesus mit Moses und Elia bei der Verklärung gesehen hatten (Matthäus 17,1-8). Jesus sagte eindeutig, dass Elia bereits gekommen war, aber tragischerweise nicht erkannt und ermordet wurde. Jesus sagte dann voraus, dass er ähnlich durch seine Feinde sterben werde (17,12).

Ein kurzer Blick auf den Dienst von Johannes den Täufer verrät viele erkennbare Dinge, dass er Elia war. Erstens sagte Gott voraus, dass Johannes‘ Arbeit wie die von Elia sein werde (Lukas 1,17). Zweitens kleidete er sich wie Elia (2. Könige 1,8 und Matthäus 3,4). Drittens predigte Johannes der Täufer wie Elia in der Wüste (Matthäus 3,1). Viertens predigten beide Männer die Botschaft der Buße. Fünftens widerstanden beide Männer Königen und hatten beide hochkarätige Feinde (1. Könige 18,16-17 und Matthäus 14,3).

Einige argumentieren, dass Johannes der Täufer nicht der angekündigte Elia gewesen ist, weil Johannes selbst sagte, dass er nicht Elia sei. „Und sie fragten ihn: Was dann? Bist du Elia? Er sprach: Ich bin's nicht. Bist du der Prophet? Und er antwortete: Nein.“ (Johannes 1,21).

Es gibt zwei Erklärungen für diesen scheinbaren Widerspruch. Erstens: Weil Elia nie gestorben ist (2. Könige 2,11), dachten viele Rabbis des 1. Jahrhunderts, dass Elia noch lebte und vor der Ankunft von Messias wieder zum Vorschein kommen würde. Als Johannes dementierte, Elia zu sein, könnte er der Vorstellung, dass er der tatsächliche Elia, der in einem feurigen Wagen gen Himmel fuhr, entgegengewirkt haben.

Zweitens könnten Johannes‘ Worte auf einen Unterschied zwischen Johannes‘ Selbsteinschätzung und der Einschätzung von Jesus über ihn hinweisen. Johannes mag sich selbst nicht als Erfüllung von Maleachi 3,23-24 gesehen haben. Jesus allerdings schon. Es handelt sich somit nicht um einen Widerspruch, sondern einfach um einen demütigen Propheten, der über sich selbst eine ehrliche Antwort gibt. Johannes lehnte Ehre ab (vergl. Johannes 3,30), aber Jesus schrieb Johannes die Erfüllung von Maleachis Prophezeiung in Bezug auf Elias Rückkehr zu.

Als metaphorischer Elia bereitete Johannes die Menschen seiner Generation auf das Kommen von Jesus Christus vor, indem er die Menschen zur Buße und zu einem Leben in Gehorsam aufrief. Christus, der Eine, der kommen musste, um zu „suchen und selig zu machen, was verloren ist“ und um das Werk der Versöhnung zu etablieren (2. Korinther 5,18).

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