Frage
Was versteht man unter der liberalen christlichen Theologie?
Antwort
In der „liberalen christlichen” Lehre, die überhaupt nicht christlich ist, wird das Urteil des Menschen betont und als oberste Autorität behandelt. Die liberale Theologie versucht, das Christentum mit weltlicher Wissenschaft und „moderner Denkweise“ in Einklang zu bringen. Hierdurch wird die Wissenschaft als allwissend und die Bibel als Fabel-geladen und falsch betrachtet. Die frühen Kapitel in 1. Mose werden auf Dichtung oder Fantasie reduziert, die eine Botschaft vermitteln, die aber nicht wörtlich zu nehmen sind (obwohl Jesus über diese frühen Kapitel in wörtlichem Sinn gesprochen hat). Die Menschheit wird nicht als völlig verdorben angesehen, und daher haben liberale Theologen eine optimistische Einstellung gegenüber der Zukunft der Menschheit. Das soziale Evangelium wird ebenfalls betont, während die Unfähigkeit des gefallenen Menschen, dies umzusetzen, abgestritten wird. Ob eine Person von ihrer Sünde und der Strafe in der Hölle erlöst ist oder nicht, ist kein Thema mehr; die Hauptsache ist, wie man seine Mitmenschen behandelt. „Liebe“ für unsere Mitmenschen wird zum entscheidenden Thema. Als Ergebnis dieser Argumentation liberaler Theologen werden die folgenden Grundsätze durch liberale, quasi-christliche Theologen gelehrt:
1) Die Bibel ist nicht von „Gott eingegeben” und hat Fehler. Wegen dieser Ansicht müssen Menschen (die liberalen Theologen) bestimmen, welche Lehren richtig und welche falsch sind. Daran, dass die Bibel von Gott eingegeben (bzw. inspiriert) wurde, glauben nur Einfältige. Das widerspricht jedoch direkt 2. Timotheus 3,16-17: „Denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, dass der Mensch Gottes vollkommen sei, zu allem guten Werk geschickt.“
2) Die Geburt von Christus durch eine Jungfrau ist eine mythologische falsche Lehre. Dies widerspricht Jesaja 7,14 und Lukas 2 direkt.
3) Jesus ist nicht in physischer Form vom Grab auferstanden. Das widerspricht den Auferstehungsberichten in allen vier Evangelien und dem gesamten Neuen Testament.
4) Jesus war ein guter moralischer Lehrer, aber seine Nachfolger und deren Nachfolger haben sich Freiheiten in Bezug auf sein Leben, wie es in der Heiligen Schrift steht, geleistet (z.B. gab es keine „übernatürlichen“ Wunder), weil die Evangelien viele Jahre später geschrieben wurden und den frühen Jüngern nur zugesprochen wurden, um den Lehren eine größere Gewichtung beizumessen. Dies widerspricht der Passage in 2. Timotheus und der Lehre der übernatürlichen Erhaltung der Heiligen Schrift durch Gott.
5) Die Hölle ist nicht real. Der Mensch ist nicht durch Sünde versunken und ist nicht zu einem künftigen Urteil verdammt, wenn er keine Beziehung mit Christus durch den Glauben hat. Der Mensch kann sich selbst helfen; es ist kein aufopfernder Tod durch Christus erforderlich, da ein liebender Gott Menschen nicht an einen Ort, wie die Hölle senden würde und da der Mensch nicht in Sünde geboren wurde. Das widerspricht Jesus selbst, der sich als Weg zu Gott, durch seinen sühnenden und stellvertretenden Tod bezeichnete (Johannes 14,6).
6) Die meisten menschlichen Autoren der Bibel sind nicht die Personen, für die man sie traditionell hält. Zum Beispiel glauben die Liberalen, dass Moses nicht die ersten fünf Bücher der Bibel geschrieben hat. Das Buch von Daniel hatte zwei Autoren, weil es nicht möglich sein kann, dass die detaillierten „Prophezeiungen“ der späteren Kapitel schon vorher bekannt gewesen sein konnten; sie müssen nach den Ereignissen festgehalten worden sein. Diese Denkweise wird auch in den Büchern des Neuen Testaments fortgesetzt. Diese Ideen widersprechen nicht nur der Heiligen Schrift, sondern auch historischen Dokumenten, die die Existenz aller Personen verifizieren, die von den Liberalen abgestritten wird.
7) Das Wichtigste, was der Mensch tun muss, ist seinen Nächsten zu „lieben”. Die liebende Tat in jeder Situation ist jedoch nicht, wovon die Bibel sagt, dass es gut ist, sondern was die liberalen Theologen für gut befinden. Dies verleugnet die Lehre der vollkommenen Verdorbenheit, die sagt, dass der Mensch allein nicht in der Lage dazu ist, etwas gemäß Gottes Standard aus guten und liebenden Motiven zu tun (Jeremia 17,9), bis er von Christus erlöst und eine neue Kreatur wurde (2. Korinther 5,17).
Es gibt viele Erklärungen in der Heiligen Schrift gegen diejenigen, die die Gottheit von Christus ablehnen (2. Petrus 2,1), so wie es das liberale Christentum praktiziert. Wer würde ein anderes Evangelium predigen als das, welches durch die Apostel gepredigt wurde (Galater 1,8)? Genau das tun liberale Theologen, wenn sie die Notwendigkeit von Christi Sühnetod als stellvertretendes Opfer für unsere Sünde abstreiten und stattdessen ein sozial verträgliches Evangelium predigen. Die Bibel missbilligt solche, die Böses gut und Gutes böse nennen (Jesaja 5,20). (Beispielsweise unterstützt die liberale Kirche mancherorts die Homosexualität als alternativen Lebensstil, während die Bibel dies wiederholt verurteilt).
Die Heilige Schrift spricht gegen diejenigen, die rufen „Friede, Friede“ und es ist doch kein Friede (Jeremia 6,14). Dies tun liberale Theologen, indem sie sagen, dass der Mensch Friede mit Gott haben kann ohne Jesu Opfer am Kreuz und dass sich der Mensch keine Sorgen um ein künftiges Urteil vor Gott machen muss. Das Wort Gottes spricht von einer Zeit, in der Menschen einen Schein von Frömmigkeit haben werden, aber deren Kraft verleugnen (2. Timotheus 3,5) - was die liberale Theologie tut, indem sie sagt, dass es eine innere Güte im Menschen gibt, die nicht eine Wiedergeburt durch den Heiligen Geist durch den Glauben an Christus erfordert. Das Wort Gottes spricht auch gegen Götzenverehrung anstatt der Verehrung des wahren Gottes (1. Chronik 16,26) – was das liberale Christentum tut, indem es einen falschen Gott nach ihrem eigenen Gutdünken erschafft, anstatt den Gott, wie er in der gesamten Bibel beschrieben wird, zu verehren.
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Was versteht man unter der liberalen christlichen Theologie?