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Frage

Lehrt die Bibel Todsünde und Lässliche Sünde?

Antwort


Die römisch-katholische Kirche teilt Sünde in zwei Kategorien auf, Todsünde und Lässliche Sünde. Die Frage der Sünde, wie sie die Bibel lehrt ist eines der wichtigsten fundamentalen Aspekte des Verständnisses eines Lebens mit Gott und was es bedeuted, Ihn zu kennen. Während wir durch dieses Leben gehen, müssen wir wissen, auf welche Art wir unserer eigenen Sünde gegenüber biblisch reagieren und den Anzeichen der menschlichen Sündhaftigkeit, der wir tag-täglich begegnen. Die Konsequenzen eines unbiblischen Verständnisses der Sünde und somit eines fälschlichen Gegenübertretens der Sünde sind unaussprechlich niederschmetternd. Ein unkorrektes Verständnis der Sünde kann in ewiger Trennung von Gott in der Hölle resultieren. Aber preiset den glorreichen Namen unseres Gottes und Erlösers Christus Jesus! In Seinem Heiligen Wort hat uns Gott einfach gezeigt, was Sünde ist, wie sie uns persönlich betrifft, und was die richtige Reaktion darauf ist. Deshalb, wenn wir versuchen die Begriffe von der Todsünde und der Lässlichen Sünde zu verstehen, müssen wir für eine endgültige Antwort in Gottes vollkommen ausreichendem Wort nachsehen.

Um verstehen zu können, ob die Bibel die Konzepte der Todsünde und der Lässlichen Sünde lehrt, sind einige grundlegende Erklärungen hilfreich. Die Konzepte der Todsünde und der Lässlichen Sünde sind im wesentlichen Römisch-Katholisch. Evangelikale Christen und Protestanten mögen oder mögen nicht mit diesen Ausdrücken vertraut sein. Funktionierende Erklärungen der Todsünde und der Lässlichen Sünden könnten "Sünde, die zum geistigen Tod führt", und Lässliche Sünde "Sünde, die vergeben werden kann", sein. Lässliche Sünde wird ausnahmslos im Kontrast mit der Todsünde benutzt. Todsünden sind jene Sünden, die die Menschen vom Königreich ausschließen; Lässliche Sünden sind solche Sünden, die die Menschen nicht davon ausschließen. Die Lässliche Sünde unterscheidet sich von der Todsünde in der Bestrafung, die sie mit sich bringt. Lässliche Sünde verdient temporäre Bestrafung, die man durch die Beichte oder im Fegefeuer wiedergutmachen kann, während die Todsünde ewigen Tod verdient.

Im "Katechismus der Katholischen Kirche" findet man folgende Beschreibung der Todsünde, "Damit eine Sünde eine Todsünde ist, muss sie drei Voraussetzungen erfüllen (vgl. Katechismus der Katholischen Kirche [KKK], Nr. 1857):

• Sie muss eine schwerwiegende Materie zum Gegenstand haben (beispielsweise Diebstahl, Ehebruch oder Mord).

• Der Sünder muss die Todsünde „mit vollem Bewusstsein“ begehen, die Schwere der Sünde also bereits vorher erkennen.

• Die Sünde muss „mit bedachter Zustimmung“ (also aus freiem Willen) begangen werden". Dem Katechismus gemäß wird eine schwerwiegende Materie von den Zehn Geboten näher beschrieben,..."Der Katechismus sagt weiterhin, das die Todsünde im Verlust des Mitleids und dem Mangel der erlösenden Gnade resultiert, also der Vergebung. Wenn sie nicht durch Reue und der Vergebung Gottes abgelöst wird, so führt sie zum Ausschluß des Königreichs Christi und zum ewigen Tod in der Hölle,\..." Bezüglich der Lässlichen Sünde sagt der Katechismus folgendes,

1. Es handelt sich nicht um eine gewichtige Sache.
2. Man war sich des Bösen nicht voll bewusst.
3. Die Tat war nicht völlig freiwillig (es lag innerer oder äußerer Zwang vor).

Die lässlichen Sünden beeinträchtigen die Gemeinschaft mit Gott und den Menschen in der Weise, dass sie zu Sündenfolgen in der zeitlichen Existenz führen, die im Todesfalle eine Reinigung im Fegefeuer erforderlich machen, ehe die Seele sich der Gottesschau erfreuen kann.

Die Todsünde als bewusste Abkehr von der Liebe Gottes bewirkt, nach gegenwärtigem Urteil (in der Zeit!) die Höllenstrafe, den Ausschluss von der Gemeinschaft mit Gott. Mit der Gnade Gottes ist sie menschlich behebbar. Lässliche Sünde beraubt den Sünder nicht von der erlösenden Gnade, Freundschaft mit Gott, Nächstenliebe und somit ewiges Glück."

Im Fazit ist die Todsünde eine beabsichtigte Missachtung der Zehn Gebote (in Gedanken, Worten oder Taten), begangen im vollem Bewußtsein über die Schwere der Sünde und sie resultiert im Verlust der Erlösung. Die Erlösung kann durch Reue und Gottes Vergebung wiedererlangt werden. Lässliche Sünde kann eine Missachtung der Zehn Gebote oder eine nicht gewichtige Sünde sein, wird aber unbeabsichtigt begangen und/oder ohne vollem Bewußtsein dessen. Obwohl sie die Gemeinschaft mit Gott beeinträchtigt, so resultiert die Lässliche Sünde nicht im Verlust des ewigen Lebens.

Biblisch gesehen unterliegen dem Konzept der Todsünde und der Lässlichen Sünde mehrere Probleme: Erstens, diese Konzepte präsentieren ein unbiblisches Bild dessen, wie Gott die Sünde betrachtet. In der Bibel steht, das Gott gerecht und fair sein wird in Seiner Bestrafung der Sünde und das am Tag des Gerichts manche Sünde größere Bestrafung verdient als andere (Matthäus 11:22, 24; Lukas 10:12, 14). Aber die Tatsache, an die man denken sollte, ist, das jede Sünde von Gott bestraft wird. Die Bibel lehrt, das wir alle sündigen (Römer 3:23) und das der Sünde Sold der ewige Tod ist (Römer 6:23). Über und gegen die Konzepte der Todsünde und der Lässlichen Sünde sagt die Bibel nicht, das manche Sünden den Tod verdienen und manche nicht. Alle Sünden sind Todsünden auf die Art, das der Täter einer Sünde schon die Trennung von Gott verdient.

Der Apostel Jakobus beschreibt diese Tatsache in seinem Brief (Jakobus 2:10), " Denn wer irgend das ganze Gesetz halten, aber in einem straucheln wird, ist aller Gebote schuldig geworden." Beachte den Gebrauch des Wortes "straucheln". Es bedeutet, einen Fehler zu machen oder in einen Irrtum zu fallen. Jakobus malt das Bild einer Person, die versucht, das richtige zu tun aber trotzdem, vielleicht unbeabsichtigt, eine Sünde begeht. Was ist die Konsequenz? Gott sagt durch Seinen Diener Jakobus, das wenn eine Person sogar unbeabsichtig sündigt, so ist er schuldig, das ganze Gesetz gebrochen zu haben. Eine gute Illustration dieser Tatsache ist, sich ein großes Fenster vorzustellen und das Fenster als das Wort Gottes zu betrachten. Es ist egal, ob jemand ein kleines Steinchen durch das Fenster wirft oder mehrere große Brocken. Das Ergebnis ist das selbe...das Fenster ist kaputt. Genauso macht es keinen Unterschied, ob jemand eine kleine Sünde oder mehrere große begeht. Das Ergebnis ist das selbe...dieser Jemand ist schuldig, das ganze Gesetz Gottes gebrochen zu haben. Und der Herr erklärt, das er die Schuldigen nicht ungestraft lassen wird (Nahum 1:3).

Zweitens, diese Konzepte präsentieren ein unbiblisches Bild dessen, wie Gott die Sünde vergilt. In beiden Fällen der Todsünde und der Lässlichen Sünde kommt es für die Vergebung darauf an, was der Sünder als Entschädigung dafür tut. Im Katholizismus besteht diese Entschädigung meistens darin, das man zur Beichte geht, ein bestimmtes Gebet betet, an der Eucharistie teilnimmt oder ein anderes Ritual in dieser Form. Der Grundgedanke dahinter ist, das, wenn der Sünder Christi Vergebung erhalten soll, er sie sich erst erarbeiten muß, bevor er die Vergebung erhält. Die Bezahlung und die Vergebung kommen auf die Taten des Sünders an.

Ist dies,was die Bibel bezüglich der Bezahlung für die Sünde lehrt? Die Bibel lehrt eindeutig, das die Bezahlung für die Sünde nicht in den Taten oder auf den Taten des Sünders basiert. Betrachten wir mal die Worte in 1. Petrus 3:18, "Denn auch Christus hat einmal für Sünden gelitten, ein Gerechter für Ungerechte, auf daß er uns zu Gott führte, und er wurde getötet nach dem Fleisch, aber lebendig gemacht nach dem Geist;..." Beachte die Wortwahl, "Christus hat einmal für Sünden gelitten"...Dieser Ausschnitt lehrt das für denjenigen, der an Jesus Christus glaubt, sich seine oder ihre Sünden am Kreuz erledigt haben...Christus ist für alle Sünden gestorben. Das schließt die Sünden ein, die der Gläubige vor der Bekehrung beging, und auch die Sünden, die er nach der Bekehrung noch begehen wird.

Kolosser 2:13 und 14 bestätigen dies, "Und euch, als ihr tot waret in den Vergehungen und in der Vorhaut eures Fleisches, hat er mitlebendig gemacht mit ihm, indem er uns alle Vergehungen vergeben hat; als er ausgetilgt die uns entgegenstehende Handschrift in Satzungen, die wider uns war, hat er sie auch aus der Mitte weggenommen, indem er sie an das Kreuz nagelte;" Gott hat "uns alle Vergehungen vergeben..." Nicht nur die Sünden aus der Vergangenheit, sondern alle. Sie wurden weggenommen und ans Kreuz genagelt. Als Jesus am Kreuz sagte, " Es ist vollbracht!" (Johannes 19:30), meinte Er damit, das alles, was notwendig war zur Vergebung und um ewiges Leben zu erhalten, sich für die erfüllt hatte, die an Ihn glaubten. Deshalb sagt Er in Johannes 3:18, "Wer an ihn (Jesus) glaubt, wird nicht gerichtet;..." Paulus sagt dies auch in Römer 8:1, "So gibt es nun keine Verdammnis mehr für die, welche in Christus Jesus sind." Warum werden Gläubige nicht gerichtet? Warum gibt es keine Verdammnis für die, welche in Christus Jesus sind? Weil der Tod Christi ausgereicht hat, um Gottes gerechten Zorn gegen die Sünde zufriedenzustellen (1. Johannes 4) und die, die Christus vertrauen, die Strafe für die Sünde nicht bezahlen müssen.

Wohingegen die Konzepte für die Tosünde und die Lässliche Sünde in die Hände des Sünders gelegt werden, um die Vergebung Gottes zu bekommen, so lehrt die Bibel, das jede Sünde eines Gläubigen am Kreuze Christi vergeben ist. Die Bibel lehrt zwar in der Schrift (Galater 6:7 und 8) und am Beispiel (2. Samuel 11-20), das wenn ein Christ sich auf die Sünde einlässt, er oder sie mit vorübergehenden physikalischen, emotionalen, mentalen und/oder geistigen Konsequenzen rechnen kann. Aber niemals muß der Gläubige Gottes Vergebung für persönliche Sünde wiedererlangen, da die Bibel erklärt, das der Zorn Gottes gegen die Sünde des Gläubigen komplett am Kreuz zufrieden gestellt wurde.

Drittens, diese Konzepte malen ein falsches Bild von der Art, wie Gott mit Seinen Kindern umgeht. Gemäß dem Katholizismus ist eine der Konsequenzen für die Todsünde, das sie ewiges Leben vom Sünder wegnimmt. Ebenfalls gemäß diesem Konzept heißt es, das Gott durch Buße und gute Werke wieder ewiges Leben verspricht.

Lehrt die Bibel wirklich das jemand, der von Gott durch Christus erlöst wurde, seine Erlösung verlieren und wieder erhalten kann? Dies wird deutlich nicht gelehrt. Wenn jemand einmal seinen Glauben für die Vergebung der Sünden und das ewige Leben in Christus gesetzt hat, so lehrt die Bibel, das diese Person für immer sicher ist...er kann nicht verloren gehen. Bedenke die Worte Jesu in Johannes 10:27-28, "Meine Schafe hören auf meine Stimme. Ich kenne sie, sie folgen mir und ich gebe ihnen das ewige Leben. Sie werden niemals verloren gehen und niemand wird sie mir entreißen." Bedenke auch die Worte Paulus in Römer 8:38-39, "Denn ich bin überzeugt: Weder Tod noch Leben, weder Engel noch andere Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder hohe Kräfte noch tiefe Gewalten - nichts in der ganzen Schöpfung kann uns von der Liebe Gottes trennen, die uns verbürgt ist in Jesus Christus, unserem Herrn."

Unsere Sünden können uns nicht von der Liebe Gottes trennen, wenn wir auf die völlige Zufriedenstellung des Zornes Gottes gegen die Sünde durch den Tod Christi zurückblicken. In Liebe erwählt Gott den Tod Christi als Bezahlung für die Sünden des Gläubigen und hält sie ihm nicht vor. Daher, wenn der Gläubige eine Sünde begeht, so ist die Vergebung Gottes in Christus schon präsent und, auch wenn der Gläubige vielleicht selbst-beigefügte Konsequezen der Sünde erfahren wird, so ist die Liebe Gottes und Vergebung niemals in Gefahr. In Römer 7:14-25 erklärt Paulus klar, das der Gläubige sein Leben lang mit der Sünde zu kämpfen hat, aber das Christus uns von diesem Körper des Todes erlösen wird. Und "So gibt es nun keine Verdammnis mehr für die, welche in Christus Jesus sind." (Römer 8:1). Wogegen das Konzept der Todsünde lehrt, das jemand seine Erlösung durch persönliche Sünde verlieren kann, so lehrt die Bibel, das Gottes Liebe und Gunst niemals von Seinen Kindern weggenommen wird.

Gottes Gnade erlöst den Gläubigen nicht nur von jeder gesetzlosen Tat, sondern sie leitet den Gläubigen auch in ein heiliges Leben und läßt ihn eifrig sein, gute Taten zu vollbringen. Dies bedeutet nicht, das der Gläubige niemals sündigen wird, aber das seine Leidenschaft sein wird, Gott für Seine Gnade, die in des Gläubigen Leben arbeitet, zu ehren. Vergebung und Heiligkeit sind zwei Seiten der selben Münze von Gottes Gnade...sie kommen zusammen. Obwohl der Gläubige manchmal stolpern und sündigen wird, manchmal sogar auf große Art und Weise, so wird seine allgemeine Richtung für sein Leben eines von Heiligkeit und Leidenschaft für Gott und Seine Herrlichkeit sein. Wenn jemand den Konzepten der Todsünde und der Lässlichen Sünde folgt, so kann er oder sie dazu verleitet werden, die Sünde auf eine leichtsinnige Art zu betrachten und denken, das er oder sie sündigen kann wie sie wollen und einfach Gottes Vergebung zu jedem gewünschten Zeitpunkt suchen können. Die Bibel leitet uns dazu an, das der wahrhaft Gläubige die Sünde niemals leichtsinnig betrachtet und sich bemüht, mit der Kraft Gottes, ein heiliges Leben zu führen.

Auf der oben genannten biblischen Wahrheit basierend sind die Konzepte der Todsünde und der Lässlichen Sünde nicht biblisch und sollten deshlab als Erklärung für Gottes Sichtweise der Sünde und Seine Lösung dafür abgelehnt werden. Im Tod Christi, Seinem Begräbnis und Seiner Auferstehung ist das Problem unserer Sünde erledigt und wir müssen nicht weiter schauen als auf diese erstaunliche Demonstration der Liebe Gottes für uns. Unsere Vergebung und unser richtiger Stand mit Gott hängen nicht von uns ab, unseren Verfehlungen oder unserer Treue. Der wahrhaft Gläubige sollte seine Augen auf Jesus heften und im Licht dessen leben, was Er für unseretwegen erreicht hat. Gottes Liebe und Gnade sind wirklich verblüffend! Mögen wir im Lichte des Lebens leben, das wir in Christus haben! Mögen wir siegreich über alle Sünde durch die Kraft des Heiligen Geistes sein, egal ob "Todsünde", "Lässliche Sünde", beabsichtigt oder unbeabsichtigt.

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